Es gibt jede Menge Ideen, die man beim Dogdancing verwirklichen kann. Hier beschreibe ich nur ein paar, die ich oder jemand den ich kenne, bereits ausprobiert haben. Sollte einer von Euch noch mehr Ideen haben, freuen wir uns sehr auf Anregungen. Wir in der Hundeschule, trainieren viel mit Clicker, aber nicht alle Menschen sind dafür zu begeistern, daher wurden an dieser Stelle die Erklärungen nicht ausschließlich mit Clickern erklärt.
Sprünge
Sprünge sind in allen Variationen möglich. Es gibt Sprünge über Beine oder Arme, Hund springt in die Arme des Hundeführers oder durch einen mit den Armen geformten Kreis, über den Rücken des
Menschen oder eines Hundes springen.
Von Vorteil ist es, wenn der Hund schon weiß, was ein Sprung ist, z. B. aus dem Agility oder Breitensport oder auch so das Signalwort Hopp bereits kennt. Auch hier ist es hilfreich, es an einem
Zaun oder an einer Mauer zu üben. Man stellt das Bein, ganz flach natürlich zuerst, an die Mauer und schmeißt ein Motivationsobjekt auf die andere Seite. Beim Sprung durch die Arme braucht man
allerdings eine Hilfsperson, die den Hund durchruft, ähnlich wie beim Reifen im Agility. Auch beim Sprung auf den Rücken ist eine zweite Person hilfreich.
RÜCK
Rück ist mein Signalwort für Rückwärts gehen. Die Engländer sagen Back. Ich bevorzuge für mich immer ü und i Signalworte, weil sie für meinen Hund einfach positiver sind. Ich bevorzuge ein kurzes Signalwort, damit man es schneller sagen und gegebenenfalls etwas ziehen kann.
Rückwärts macht mein Hund Mio am liebsten. Wenn wir üben, ist es das Rück, was er immer einfach so macht, ohne daß ich ihn dazu auffordere. Ich muß dazu sagen, daß mein Hund schon immer manchmal von alleine rückwärts gegangen ist, wenn er mal im Weg stand oder so.
Ich habe eben so gemacht, als ob er im Weg steht und habe ich dann einfach geclickt, weil das für ihn die größte Motivation ist. So war es für ihn absolut kein Druck. Das heißt, daß er mehrere Schritte nach hinten oder weiter weg von mir rückwärts geht. Mein verstorbener Hund Ory konnte auch links oder rechts von mir und zwischen den Beinen Rück gehen.
Wenn man mit Leckerlie oder dem Ball arbeitet, sollte man darauf achten, das Leckerlie dabei auf Nasenhöhe des Hundes zu halten, damit er nicht mit den Füßen vorne hoch geht oder sich hinsetzt. Die Beine dabei geschlossen halten und evtl. etwas schneller gehen, damit er sich nicht hinsetzen kann. Auch sollte man beim Belohnen darauf achten, daß man die Bestätigung auf alle Fälle nach hinten gibt und nicht nach vorne.
Bei kleinen Hund kann man sich auch mein gekrätschten Beinen hinstellen, der Hund steht vor uns. Wir legen ein Leckerlie zwischen die Beine, der Hund holt und geht dann ein paar Schritte rückwärts um uns wieder anzugucken. Das funktioniert aber nur, wenn der Hund noch nicht gelernt hat, sich vor einem hinzusetzen.
Auf einem Video von Mary Ray, macht sie den Vorschlag, daß man das Back in ein Zerrspiel einbauen kann. Meine Hunde machen das leider nicht. Also Du streitest Dich praktisch mit ihm um ein Spielzeug, vorzugsweise eine Beißwurst oder sowas und er zieht dagegen, Du gibst nach...... er geht rückwärts, Du freust Dich unheimlich usw........Natürlich muß die Motivation zum Zerren dabei groß sein.
Die letzte Möglichkeit ist, daß man mit der Leine leichte Zupfer nach hinten gibt, wobei man mit freundlicher Stimme und mit Leckerlies nachhilft. Das funktioniert allerdings nur bei Hunden, besonders gute Erfahrungen mit Leinenarbeit haben.
Wenn man das Rück dann in Fuß- oder Site-Position trainieren möchte, ist es hilfreich es an einer Mauer oder am Zaun entlang zu üben, damit der Hund sich nicht seitlich wegbewegen kann und ganz gerade nach hinten geht.
WEAVE
Weave ist für meinen Hund das Signalwort durch die Beine Slalom zu laufen.
Die Art und Weise, wie ich es mache, habe ich von Mary Ray natürlich mit einer kleinen Eigenkreation dazu. Ich hoffe, ich kann es so erklären, daß man es sich vorstellen kann. Ich sage weave, das
ist English und heißt Welle, weil man das iiiiiiiive so schon ziehen kann und es absolut anregend wirkt. Ich hatte es zuerst anders und mit einem anderen Signalwort geübt, habe dann allerdings
umgeschwenkt.
Der Vorteil ist, daß man zuerst darauf trainiert, daß der Hund flüssig und schnell arbeitet und eng am Bein. Darauf sollte man auch unbedingt achten.
Also, Du nimmst in beide Hände ein Leckerlie und machst die Beine auseinander und nimmst die rechte Hand von vorn zwischen die Beine und die linke Hand von hinten zwischen die Beine, so daß die Leckerlies (Hände) sich genau treffen. Dann wechselst man das genau gegensätzlich, d.h. die linke Hand geht links vor und die Rechte rechts hinter. Das übt man ohne Hunde, bis man das richtig flüssig und schnell hinbekommst. Ich hoffe, Ihr könnt es Euch irgendwie vorstellen. Dann nimmt man den Hund dazu und führt den Hund mit den Leckerlies ganz schnell und die Beine (darauf achten, daß der Hund die Kurven sehr eng nimmt), die Beine stehen dabei parallel nicht im Schritt!!!!! Immer wenn die eine Hand nicht weiterreicht, übernimmt die Andere, wobei die Übergabe im Normalfall zwischen den Beinen ist. Wenn der Hund das Weave flüssig zwischen den parallel stehenenden Beinen macht, bevor man beginnt einen Schritt zu üben, sollte man dem Hund mit den Knien den Weg zeigen. Dann braucht man kein Leckerlie oder Spielzeug mehr. Die Bewegung ist ähnlich, wie bei Skifahrübungen. Die Knie einmal nach Rechts beugen, anderes Bein ausgestreckt und umgekehrt. Damit zeigt man dem Hund den Weg. Es klappt gewöhnlich gut. Man sollte darauf achten, daß man die Bestätigung oder den Click immer an einer anderen Stelle gibt.
Wenn der Hund das dann ohne Leckerlies vor der Nase nur mit Weave ganz von selbst flüssig kann, nimmt man einfach erst mal ein Bein vor und der Rest geht dann ganz von selbst. An dieser Stelle sollte der Hund das Weave aber bereits ohne Sichtzeichen können, d.h. wenn man weave sagt, fängt er allein an durch die Beine zu gehen.
Twist
Beim Twist dreht sich der Hund um sich selbst. Twisten kann der Hund in alle möglichen Richtungen und an allen Seiten des Hundeführers, natürlich auch auf Distanz. Ist der Hund links vom
Hundeführer, twistet der Hund nach links, wenn er rechts ist, twistet er nach rechts, also eigentlich immer nach außen. Der Anfangsschritt ist, daß man dem Hund ein Leckerlie vor die Nase hält
und ihn einfach um die eigene Achse drehen läßt, die Bewegung sollte eher langsam sein, das ist für den Hund einfacher. Hat er das verknüpft, werden die Hilfen immer geringer und das Wort für das
Handeln wird hinzugefügt. Sobald der Hund weiß, was er tun soll, genügt eine kleine Kreisbewegung mit dem Finger oder das Wort "Twist" und der Hund dreht sich. Wenn der Hund den Twist vor dem
Hundeführer ausführen soll, muß man dabei beachten, daß der Hund nun spiegelbildlich steht, d. h. der, vom Hund aus gesehene, rechte Twist wird links angezeigt und umgekehrt.
Manche Tänzer haben unterschiedliche Befehle für den linken und rechten Twist. Um den Twist auf Distanz zu üben, sollte der Hund natürlich erstens den Twist beherrschen und zweitens Distanzarbeit
gewohnt sein. Der Twist sieht besonders schön aus, wenn man sich dem Hund gemeinsam dreht.
Arthistische Kunststücke
Hierzu zählt alles, wozu man Lust hat und woran der Hund Spaß hat.
Hasi: Männchen machen, d. h. der Hund sitzt auf den Hinterbeinen und hebt dabei bei Vorderpfoten
Tanzen: Hund steht auf den Hinterbeinen und dreht sich
Rolle: Hund rollt sich auf Signalwort auf dem Boden liegend um die eigene Achse
Tod: Hund liegt auf der Seite und bewegt sich nicht mehr
Schäm dich: Hund verdeckt sich mit den Pfoten die Augen
Bring: Ein Objekt, das in den Tanz eingebaut ist, bringen
Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt und mit ein bißchen Phantasie kann man einiges, was der Hund von selbst zeigt, zum Kunststück ausbauen. Wie Ihr diese Eurem Hund schmackhaft macht, müßt Ihr selbst herausfinden. Ich freue mich auf Eure Ideen und ihre Ausführung!!!
Diener
Der Hund verbeugt sich, Vorderbeine am Boden, Hinterbeine in der Luft. Die einfachste Lösung ist, zu warten, bis der Hund die Verbeugung von selbst zeigt. Z. B. morgens nach dem Aufstehen oder
als Spielaufforderung. Einfach "Diener" sagen und mit der Stimme belohnen, wenn man immer einen Clicker zur Hand hat, geht’s noch schneller. Sollte der Hund das nie von selbst zeigen, hält man
einfach ein Leckerlie vor der Nase am Boden und hält mit der anderen Hand unter dem Bauch dagegen, so daß er sich hinten nicht hinlegen kann. Man sollte dabei am Bauch keinen Druck ausüben,
einfach nur die Hand hinhalten reicht meistens bereits aus. Man kann den Hund auch kraulen, das finde sie meistens noch besser. Da es eine, für den Hund natürliche, Bewegung ist, dauert es nicht
besonders lange, bis er das kann.