Keiner sollte glauben, nur weil er einen Mini-Hund hat, bekäme er niemals Kontaktzonenprobleme. Das wäre ein irriger Glaube. Ich persönlich bin der Meinung, man sollte die Kontaktzonen im Training immer mit allen vier Pfoten trainieren und zwar schon ab dem Welpenalter mit liegenden oder ganz flachen Kontaktzonen, z.B. mit einem Tisch als Stütze für den Abgang oder auf die Abstützung des Bocks des Steges gelegt. Man sollte wirklich sehr viel Geduld und Zeit dafür investieren, es lohnt sich später.
Vor vielen Jahren war ich der Meinung, mit meinem inzwischen verstorbenen Opi brauch ich mir keine Gedanken zu machen, er ist so langsam, der hat die Kontaktzone immer, leider hatte ich mich da geirrt. Am Stegabgang war es manchmal haarscharf und auch den Aufgang mußte ich sehr gut zeigen, damit er ihn hatte, vor allem, wenn er voller Elan und Enthusiasmus war, was auch mit 13 1/2 Jahren noch öfter vorkam!!!
Im Laufe der Jahre hat sich das Kontaktzonentraining sehr schnell und zu einem richtigen Spezialthema entwickelt und es gibt inzwischen diverse Methoden. Einige davon ähneln sich sehr oder bauen aufeinander auf. Jede Methode hat etwas, man sollte immer sehen, welchen Hund und Hundeführer man vor sich hat und danach die Methode wählen.
Den Anfang kann man bereits mit einem Welpen machen. Zuerst lernt der Hund "Stehen", egal, wo der Hundeführer sich befindet oder was er tut. Anschließend lernt der Hund das Stehen bleiben auf einem Brett oder dem Abgang der Kontaktzonen mit Signalwort. Wir stellen den Hund mit den Vorderfüssen ins Gras und den Hinterbeinen auf den Abgang der Kontaktzone (siehe Foto) und loben und streicheln den Hund, während er noch auf dem Kontakt steht und er erhält eine Belohnung, ein Signalwort und ein Auflösungwort zum Weiterlaufen. Wichtig ist natürlich, daß man von Anfang an beide Seiten übt. Im zweiten Schritt läßt man den Hund allein stehen. Wenn der Hund verstanden hat, daß er dort warten soll, setzt man ihn ein Stück zurück auf den Kontakt und läßt ihn selbst in die Warteposition gehen. Die Belohnung sollte hierbei immer in dieser Position erfolgen, nicht wenn der Hund schon weiterläuft und man sollte auch keine Belohnung wegwerfen, da man sonst das Verlassen der Position belohnt. D. h. man sollte dem Hund das Gefühl geben, daß es nichts schöneres gibt, als in dieser Position zu warten.
Hilfreich ist, wenn man den Hund mit dem Clicker bestätigen kann. Man kann auch zu Anfang ein Target hinlegen um dem Hund diese Position schmackhaft zu machen, denn nicht immer hat man das Glück, bereits mit einem Welpen trainieren zu können. Ein erwachsner Hund sollte immer mit viel Zeit traininert werden. Das größte Hindernis ist die Ungeduld des Hundeführers.
In den weiteren Schritten geht man dann immer weiter zurück, bis man am Aufgang des Stegs oder der Wand ist. Wichtig dabei ist nur, daß man
immer wieder die Schlußposition belohnt.
Eigentlich haben alle Trainer (egal ob Don Cooper, Henk und Ietje Postma, Sep Cadalbert, Marleen Haenefestinnels, Alex Kimbs, Emil Verfort, Astrid Steiner), ähnliche Ansätze für das Kontaktzonentraining, nur die Ausführung und kleinere Abwandlungen sind festzustellen.
Mit Mio hatte ich zuerst verschiedene Sachen ausprobiert, z. B. einen Plexiglastunnel am Ende der Zone stehen zu haben, es funktionierte in der Praxis aber nur, so lange der Tunnel da war.
Die neueste Idee ist zur Zeit eine elektrische Matte mit Signalauslösung (Piepton) oder auch Ideen aus Canada. Hier wird mit sogenannten Strikes dem Hund geholfen, seinen eigene Lauftechnik auf dem Hindernis zu entwickeln. Dabei ist sind kontinuierliche, regelmäßige kurze Übungssequenzen nötig. D.h. man sollte täglich zwei bis dreimal die Zone rennen lassen. Die running contacts von Silvia Trkman sind auf deren Seite ausführlich beschrieben.
Das Wichtigste an jedem Kontaktzonentraining ist auf alle Fälle die Konsequenz, wie bei allem, was mit Hundeerziehung zu tun hat. Beginnt man mit einer Methode, egal welcher, sollte man sie auch eine ganze Zeit lang beibehalten, denn man merkt erst nach einiger Zeit, ob es klappt oder nicht. Außerdem verwirrt es den Hund nur unnötig, wenn man ständig etwas anderes ausprobiert. Ich denke, einige Leute trainieren "ihre Methode" falsch und dann klappt es eben nicht. Das Wichtigste ist, daß man kontinuierlich dasselbe macht, vor allem auch im Turnier. Es bringt nichts, an den Kontaktzonen zu verzögern, wenn man im Turnier diese dann überrennt.